Durch die Digitalisierung werden mehr und mehr Daten erhoben, welche für eine zielführendere Behandlung genutzt werden könnten: Dazu zählen sowohl Daten der Zahnärzt:innen (z. B. Röntgenbilder, aber auch Intraoralscans, Fotos etc.), aber auch der Patient:innen selbst (Handyfotos o. ä.) sowie weitere klinische Daten aus der Praxis oder dem Patientenalltag (Zahnbürstendaten, Ernährungsdaten, Social Media-Daten). Würden diese Daten sinnvoll verknüpft, könnte es Patient:innen zukünftig vermehrt möglich sein, ihren eigenen Gesundheitszustand zu „erleben“, zu steuern und somit noch mehr an Therapieentscheidungen beteiligt zu werden. Dabei spielt die Vision des digitalen Zwillings eine große Rolle. Sie ist schon bei vielen modernen Praxen Realität. Bereits jetzt können Röntgenaufnahmen und zahntechnische Modelle rein digital erstellt und Datensätze von Intraoralscan, Röntgen, Gesichtsscan und Funktion miteinander kombiniert werden.
Daten verändern somit immer mehr die Möglichkeiten in der Befundung, Diagnose und Therapie. Und sie verbessern die Überprüfbarkeit der Behandlungsqualität signifikant. Auch das Monitoring erlangt eine neue Dimension, denn im „digitalen Zwilling“ kann ein Befund mit seinem Verlauf in der Zeit abgebildet und daraus eine patientenindividuelle Therapie abgeleitet werden. Voraussetzung für das Erreichen dieser Potentiale sind aber gut funktionierende Datenerfassung- und management. Beim Odontathon kommen zahnärztliche Expert:innen, Medizininformatiker:innen, Programmierer:innen und Statistiker:innen zusammen, um gemeinsam die große Vision eines digitalen Zwillings weiterzuentwickeln und aktuelle Herausforderungen in der Datenerfassung und im Datenmanagement zu besprechen.
Hintergrund:
Durch die Digitalisierung werden mehr und mehr Daten erhoben, welche für eine zielführendere Behandlung genutzt werden könnten. Um jedoch diese Daten effektiv zu nutzen, muss mit einem Datenmanagementsystem gearbeitet werden. Ein solches Datenmanagementsystem schafft nicht nur eine einfache Verfügbarkeit der Daten, die für ein besseres Monitoring der meist chronisch verlaufenden Erkrankungen in der Zahnmedizin benötigt werden, sondern auch ein klares Referenzsystem aller Daten, die für eine Rehabilitation der Gebisssituation relevant sind.
Problem:
Das Datenmanagement im generellen ist für einen konsequenten Datenaustausch entweder nicht ausgelegt, oder es ist erst gar kein Datenmanagement vorhanden. Dadurch werden die erhobenen Daten nicht zielführend genutzt. Mehrwerte für die Datennutzung ergeben sich meist erst durch Standardisierung und Interoperabilität.
Challenge:
Wie lassen sich Daten am effizientesten sammeln und konsolidieren? Welcher Mehrwert bietet sich sowohl in der Diagnostik, der Kommunikation, der Therapie und der Qualitätssicherung? Wie kann die junge Generation von Zahnärzt:innen die Potentiale digitaler Daten für sich erkennen und die notwendige Digitalkompetenz aufbauen, um diese Daten sowohl zu erheben als auch nutzen zu können? Wie kann dieses Wissen auch an das gesamte Praxisteam weitergegeben werden?